Bildung, Forschung

Auswärtsspiel

© Stiftung Digitale Spielekultur
KONTAKT
Dr. Tabea Widmann
Projektleiterin
Das Projekt „Auswärtsspiel“ hat digitale Spiele als Vermittlungsformate für außenpolitisches Grundwissen untersucht. Die Ergebnisse wurde in Form eines Handbuchs veröffentlicht.

Vor dem aktuellen politischen Weltgeschehen besitzen außenpolitische Fragestellungen und Entwicklungen höchste Relevanz. Dennoch entsteht in öffentlichen Debatten oftmals der Eindruck, dass die tatsächlichen Grundlagen deutscher Außenpolitik der Allgemeinheit nur wenig bekannt sind.

Zugleich sind Gamer*innen in diversen Spielen gefordert, sich innerhalb der virtuellen Spielwelten mit der Bedeutung von Eigen- und Fremdinteressen, unterschiedlichen Wertegefügen und Partnerschaften auseinanderzusetzen: Sie lösen Konflikte, gehen Bündnisse ein und handeln – natürlich stets innerhalb der jeweiligen Spiellogiken – politisch-strategisch. Können die involvierenden Mechanismen digitaler Spiele also dazu dienen, auch jenseits fiktionaler Spielwelten zu einem tieferen Verständnis über die Funktionsweisen und Mechanismen außenpolitischer Praxis und Themen zu gelangen? Und wie kann zugleich (kritische) Sensibilisierung gegenüber außenpolitischen Narrativen in digitalen Spielen geschaffen werden?

Das Projekt „Auswärtsspiel“ der Stiftung Digitale Spielekultur, gefördert durch das Auswärtige Amt, widmete sich eben diesen Fragestellungen. Es hatte das Ziel, der Rolle digitaler Spiele als Vermittlungsmedien für deutsche Außenpolitik nachzuspüren und einen ersten Ansatz zu ihrem Einsatz in der Public Diplomacy zu entwickeln. Zugleich zielten die interdisziplinären Formate des Projektes darauf ab, die Vermittlung von außenpolitischen Themen und Fragestellungen in digitalen Spielen stärker im öffentlichen Diskurs zu verankern. Das Handbuch „Auswärtsspiel – Außenpolitik mit Games vermitteln und erleben!“ präsentiert zum Projektabschluss die zehn entwickelten Leitfragen, die von Expert*innen des Gremiums eingeordnet und aus ihrer jeweiligen Perspektive kontextualisiert werden. Zudem beinhaltet es die Ergebnisse des Game & Mod Jam „Auswärtig gespielt“ wie auch sieben Steckbriefe von Games, die beispielhaft das Potenzial der Leitfragen wie auch der Schnittstelle von Games und Außenpolitik veranschaulichen.

Verlauf

Eine Übersicht der wichtigsten Meilensteine und Veranstaltungen des Projekts „Auswärtsspiel“.
02.12.
2022

Expert*innen-Workshop

Um dem komplexen Thematik  gerecht zu werden, wurde zum Projektstart ein interdisziplinäres Gremium mit Expert*innen aus Außenpolitik, Spielentwicklung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft einberufen. Bei einem Workshop am 2. Dezember 2022 hat das Gremium seine Arbeit aufgenommen und den Grundstein für den Leitfragenkatalog gelegt.

15.03.
2023

Der Leitfragenkatalog

Mit dem Leitfragenkatalog zum Einsatz von Games an der Schnittstelle zur Außenpolitik hat das Projekt sein erstes Zwischenergebnis vorgelegt. Er dient als Orientierung zum Einsatz von Games im Handlungsfeld Außenpolitik und Public Diplomacy. Der praxisnahe Fragenkatalog eignet sich sowohl zum Einsatz in der Analyse und Forschung von und über digitale Spiele als auch als Inspirationsquelle für Games-Entwickelnde und ihren kreativen Schaffensprozess. Außerdem kann er dazu verwendet werden, Spielende strukturiert und sensibilisierend zur Reflexion ihres Spielverhaltens und der Spielinhalte anzuregen.

13.06.
2023

Fachkonferenz „Gaming und Außenpolitik“

Gemeinsam mit Expert*innen aus der Games-Branche, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten wir auf der Fachkonferenz „Gaming und Außenpolitik“ am  über das Potenzial von Games für Fragen und Themen der Außenpolitik. Die Konferenz richtete sich mit Keynotes, Paneldiskussionen und professionell kommentierten Spielungen an ein interessiertes Fachpublikum, das sowohl vor Ort im Studio von ALEX Offener Kanal Berlin als auch online teilnahm.

Paneldiskussion "Gaming for Public Diplomacy & World Peace" © Julia Merkel
09.11.
2023

Game & Mod Jam „Auswärtig gespielt“

Auf dem Game & Mod Jam „Auswärtig gespielt“ wurden drei Projekte für ihren innovativen Ansatz zur spielerischen Vermittlung von außenpolitischen Themen ausgezeichnet. Bei den Preisträgern „Bee Cooperative“ und „Mother Earth“ handelt es sich je um Brettspiele, die Interessenabwägungen im Kontext von Klima- und Umweltschutz erfahrbar machen. Das digitale Strategiespiel „Divide & Rule“ setzt sich hingegen kritisch mit den Konsequenzen des europäischen Kolonialeinflusses auf andere Kontinente auseinander. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Stiftung Digitale Spielekultur in Kooperation mit dem DE:HIVE der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.

Gruppenfoto Teilnehmer*innen & Organisator*innen
15.12.
2023

Handbuch „Auswärtsspiel – Außenpolitik mit Games vermitteln und erleben!“

In der Abschlusspublikation erläutern zehn Gastbeiträge aus dem Expert*innen-Gremium des Pilotprojekts multiperspektivisch die Zusammenhänge zwischen Außenpolitik und Games anhand der im Projekt erarbeiteten zehn Leitfragen. Sieben Steckbriefe zu ausgewählten Spielen sowie eine Dokumentation der beim projekteigenen Game & Mod Jam entstandenen Spielprojekte veranschaulichen die Potentiale des Zusammenwirkens von Gaming und Außenpolitik an konkreten Beispielen.

21.12.
2023

Video: Abschlussgedanken zum Projekt

Parallel zur Veröffentlichung des Handbuchs haben wir vier im Projekt involvierte Expert*innen – Daniel Budiman, Lena Falkenhagen, Mirko Kruppa und Hendrik Lesser – zum Finale ein paar Fragen gestellt. Im Video sind ihre Antworten zu hören.

Der Leitfragenkatalog

Der Leitfragenkatalog widmet sich der Schnittstelle von digitalen Spielen und Außenpolitik. Er lädt alle Interessierten aus der Entwicklung, Vermittlung und Forschung sowie der (Spiel-)Praxis dazu ein, ihn als Impuls für Reflexion und Austausch über die Thematik digitale Spiele und Außenpolitik zu nutzen. Die Leitfragen sind dabei anhand der Schwerpunkte „Grundverständnis von Außenpolitik”, “Narrative & Darstellung”, “Regelsysteme & Werte” sowie “Vermittlungsfunktion” gegliedert und werden jeweils um beispielhafte Erörterungsfragen ergänzt. 

Das Expert*innen-Gremium

Michaela Bartelt (Senior Director WW Localization Electronic Arts)

Prof. Thomas Bremer (Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin; Co-Gründer DE-HIVE Institut)

Daniel Budiman (Co-Gründer & Moderator Rocket Beans TV)

Riad Djemili (CEO, Entwickler & Gründer Maschinen Mensch Studio)

Prof. Lena Falkenhagen (Professorin an der University of Applied Sciences Europe, Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller)

Prof. Clemens Hochreiter (Professor an der Fresenius Hochschule München; Co-Gründer Reality Twist)

Stefanie Kastner (Leitung des Fachbereichs Bibliotheken, Goethe-Institut)

Karsten Lehmann (Director Public Affairs Ubisoft Germany)

Hendrik Lesser (CEO & Gründer Remote Control Productions)

Nora Müller (Leitung Bereich Internationale Politik, Körber Stiftung)

Ata Sergey Nowak (Managing Director & Co-Gründer Torpor Games)

Prof. Mareike Ottrand (Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg; Gründerin Studio Fizbin)

Dr. Eugen Pfister (Hochschule der Künste Bern, Co-Gründer Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele)

Mick Prinz (Projektleitung Good Gaming – Well Played Democracy, Amadeu-Antonio-Stiftung)

Marcus Richter (Freier Journalist & Moderator)

Prof. Dr. Thomas Risse (Professor am Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin)

Zoran Roso / Maximilian Bock  (Level Infinite / Tencent)

Dr. Joachim Rother (Projektleitung Deutsch-Israelischer Young-Leaders-Austausch, Bertelsmann Stiftung)

Dr. Matthias Schulze (Stellvertretender Forschungsgruppenleiter Sicherheitspolitik, Stiftung Wissenschaft und Politik)

Manouchehr Shamsrizi (Co-Gründer game.lab, Humboldt Universität Berlin; Gründer RetroBrain R&D)

Lisa Marie Ullrich (Programmdirektorin & Mitglied des Board of Directors, Münchner Sicherheitskonferenz)

Jan Wagner (Head of Digital, Ulisses Spiele)

Sarah Widmaier (Wissenschaftliche Koordinatorin Forschungsprogramm Kultur und Außenpolitik, Institut für Auslandsbeziehungen)

Gabriele Woidelko (Leitung Bereich Geschichte und Politik, Körber Stiftung)

Franziska Zeiner (Co-CEO & Co-Gründerin, Fein Games)

Dr. Felix Zimmermann (Referent für Games-Kultur, politische Bildung und Extremismus, Bundeszentrale für politische Bildung)

Interviews und Gastbeiträge
:
© Stiftung Digitale Spielekultur

Abschlussgedanken zum Projekt Auswärtsspiel

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