Bildung, Forschung

Auswärtsspiel

© Stiftung Digitale Spielekultur
Das Projekt Auswärtsspiel untersucht digitale Spiele als Vermittlungsformate für außenpolitisches Grundwissen.

Vor dem aktuellen politischen Weltgeschehen besitzen außenpolitische Fragestellungen und Entwicklungen höchste Relevanz. Dennoch entsteht in öffentlichen Debatten oftmals der Eindruck, dass die tatsächlichen Grundlagen deutscher Außenpolitik der Allgemeinheit nur wenig bekannt sind.

Zugleich sind Gamer*innen in diversen Spielen gefordert, sich innerhalb der virtuellen Spielwelten mit der Bedeutung von Eigen- und Fremdinteressen, unterschiedlichen Wertegefügen und Partnerschaften auseinanderzusetzen: Sie lösen Konflikte, gehen Bündnisse ein und handeln – natürlich stets innerhalb der jeweiligen Spiellogiken – politisch-strategisch. Können die involvierenden Mechanismen digitaler Spiele also dazu dienen, auch jenseits fiktionaler Spielwelten zu einem tieferen Verständnis über die Funktionsweisen und Mechanismen außenpolitischer Praxis und Themen zu gelangen? Und wie kann zugleich (kritische) Sensibilisierung gegenüber außenpolitischen Narrativen in digitalen Spielen geschaffen werden?

Das Projekt „Auswärtsspiel“ der Stiftung Digitale Spielekultur, gefördert durch das Auswärtige Amt, widmet sich eben diesen Fragestellungen. Es setzt sich zum Ziel, der Rolle digitaler Spiele als Vermittlungsmedien für deutsche Außenpolitik nachzuspüren und einen ersten Ansatz zu ihrem Einsatz in der Public Diplomacy zu entwickeln. Zugleich zielen die interdisziplinären Formate des Projektes darauf ab, die Vermittlung von außenpolitischen Themen und Fragestellungen in digitalen Spielen stärker im öffentlichen Diskurs zu verankern.

Zu diesem Zweck entwickelte ein interdisziplinäres Expert*innen-Gremium mit Vertreter*innen aus der Wissenschaft, der Games-Branche sowie zivilgesellschaftlichen und außenpolitischen Institutionen bereits einen Katalog mit 10 Leitfragen. Als anwendungsorientiertes Projektergebnis soll er es allen an digitalen Spielen Interessierten ermöglichen, sich Games-Inhalte, die mit Außenpolitik in Bezug stehen, bewusst zu machen und sich damit lernend wie auch kritisch auseinanderzusetzen.

Zudem konnte der Diskurs an der Schnittstelle von digitalen Spielen und Außenpolitik bereits im Rahmen der Fachkonferenz „Gaming und Außenpolitik“ weiter vertieft werden.

Zwecks konkreter Anwendung der Expert*innen-Ergebnisse umfasst das Projekt „Auswärtsspiel“ außerdem einen Mod Jam mit vorangestelltem BarCamp, der vom 09. November bis zum 11. November 2023 in Berlin stattfinden wird. Das Format soll ein praktisches Angebot bilden, um sich insbesondere anhand selbstgestalteter Mod’s (Kurzform vom „modification“ eines bereits veröffentlichten Games) der Teilnehmer*innen mit der Thematik Außenpolitik und Games zu befassen. Ein abschließendes Handbuch leistet den endgültigen Transfer in die Gesellschaft, um die Ergebnisse des Projekts einer möglichst breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Weitere Mitarbeiter*innen:

Das Expert*innen-Gremium

Michaela Bartelt (Senior Director WW Localization Electronic Arts)

Prof. Thomas Bremer (Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin; Co-Gründer DE-HIVE Institut)

Daniel Budiman (Co-Gründer & Moderator Rocket Beans TV)

Riad Djemili (CEO, Entwickler & Gründer Maschinen Mensch Studio)

Prof. Lena Falkenhagen (Professorin an der University of Applied Sciences Europe, Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller)

Prof. Clemens Hochreiter (Professor an der Fresenius Hochschule München; Co-Gründer Reality Twist)

Stefanie Kastner (Leitung des Fachbereichs Bibliotheken, Goethe-Institut)

Karsten Lehmann (Director Public Affairs Ubisoft Germany)

Hendrik Lesser (CEO & Gründer Remote Control Productions)

Nora Müller (Leitung Bereich Internationale Politik, Körber Stiftung)

Ata Sergey Nowak (Managing Director & Co-Gründer Torpor Games)

Prof. Mareike Ottrand (Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg; Gründerin Studio Fizbin)

Dr. Eugen Pfister (Hochschule der Künste Bern, Co-Gründer Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele)

Mick Prinz (Projektleitung Good Gaming – Well Played Democracy, Amadeu-Antonio-Stiftung)

Marcus Richter (Freier Journalist & Moderator)

Prof. Dr. Thomas Risse (Professor am Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin)

Zoran Roso / Maximilian Bock  (Level Infinite / Tencent)

Dr. Joachim Rother (Projektleitung Deutsch-Israelischer Young-Leaders-Austausch, Bertelsmann Stiftung)

Dr. Matthias Schulze (Stellvertretender Forschungsgruppenleiter Sicherheitspolitik, Stiftung Wissenschaft und Politik)

Manouchehr Shamsrizi (Co-Gründer game.lab, Humboldt Universität Berlin; Gründer RetroBrain R&D)

Lisa Marie Ullrich (Programmdirektorin & Mitglied des Board of Directors, Münchner Sicherheitskonferenz)

Jan Wagner (Head of Digital, Ulisses Spiele)

Sarah Widmaier (Wissenschaftliche Koordinatorin Forschungsprogramm Kultur und Außenpolitik, Institut für Auslandsbeziehungen)

Gabriele Woidelko (Leitung Bereich Geschichte und Politik, Körber Stiftung)

Franziska Zeiner (Co-CEO & Co-Gründerin, Fein Games)

Dr. Felix Zimmermann (Referent für Games-Kultur, politische Bildung und Extremismus, Bundeszentrale für politische Bildung)

Leitfragenkatalog

Der Leitfragenkatalog widmet sich der Schnittstelle von digitalen Spielen und Außenpolitik. Er lädt alle Interessierten aus der Entwicklung, Vermittlung und Forschung sowie der (Spiel-)Praxis dazu ein, ihn als Impuls für Reflexion und Austausch über die Thematik digitale Spiele und Außenpolitik zu nutzen. Die Leitfragen sind dabei anhand der Schwerpunkte „Grundverständnis von Außenpolitik”, “Narrative & Darstellung”, “Regelsysteme & Werte” sowie “Vermittlungsfunktion” gegliedert und werden jeweils um beispielhafte Erörterungsfragen ergänzt. 

Formate und Beiträge
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