Games und Wertebildung

Werte spiegeln wider, was gesellschaftlich und persönlich wünschenswert ist. Persönliche Wertvorstellungen prägen, wie Menschen ihr eigenes Leben gestalten, und sie bilden die Basis für den gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalt. In Deutschland leben Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen, Wertorientierungen, Lebensstilen und weiteren biografischen Einflüssen zusammen. Mit zunehmender Vielfalt wächst auch der Bedarf an Orientierung, um die eigene Haltung zu reflektieren.
Dank ihrer großen Reichweite und ihrem länderübergreifenden, kulturellen Einfluss verbinden digitale Spiele Menschen mit unterschiedlichsten Lebenshintergründen und Biografien. Jedem Spiel sind außerdem Rollen, Werte und Normen inhärent, welche durch Ästhetiken, Handlungen und Texte im konkreten Spielprozess transportiert werden. Mit dem Vorhaben „Games und Wertebildung“ wollen wir deshalb aufzeigen, wie digitale Spiele für die politische Bildungsarbeit und Werteaktivierung bei jungen Erwachsenen genutzt werden können.
Im Rahmen des Vorhabens werden wir ein interdisziplinäres Gremium bestehend aus Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Migration und Spielentwicklung einberufen, das Kriterien für den Einsatz von Games in der Wertebildung erarbeitet. Eine Reihe von Veranstaltungen wird dazu dienen, die Ansätze zu erproben, zu diskutieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu zählen sowohl ein Game Jam und ein Barcamp, als auch Spielungen und entsprechende Live-Streaming-Auftritte im Internet sowie eine interdisziplinäre Fachkonferenz.
Termine und weitere Ankündigungen rund um „Games und Wertebildung“ werden zukünftig auf dieser Website veröffentlicht.
Expert*innen-Gremium
Amir Alexander Fahim (Türkische Gemeinde Deutschland)
Arne Busse (Bundeszentrale für politische Bildung)
Dr. Chadi Bahouth (Politologe, Journalist und Gestalttherapeut)
Mosjkan Ehrari (Neue Deutsche Medienmacher*innen)
Jörg Friedrich (Paintbucket Games)
Prof. Dr. Viola Georgi (Universität Hildesheim)
Dr. Felix Hartmann (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Dr. Karin Hutflötz (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Florian Köhne (bildundtonfabrik)
Jeanna Krömer (Bundesverband russischsprachiger Eltern)
Dr. Deniz Nergiz (Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat)
Hendrik Park (Quantumfrog)
Quyên Vo (Stiftung Bürger für Bürger | Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland)
Hendrik Rump (Quantumfrog)
Dr. Anna-Lisa Schwarz (Werte Stiftung)
Stephan Schölzel (Freier Medienpädagoge)
Prof. Dr. Eik Henning Tappe (Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur | FH Münster)
Dr. Martin Thiele-Schwez (Playing History)
Julian Viezens (bildundtonfabrik)
Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat)
Ablauf des Projekts Games und Wertebildung
Arbeit des Expert*innen-Gremiums
Das Expert*innen-Gremium wird einen Leitfragenkatalog erarbeiten, der Orientierung für die Entwicklung von digitalen Spielen bieten wird, die sich zur Wertebildung einsetzen lassen. Ebenso soll der Leitfragenkatalog Akteur*innen der Zivilgesellschaft die Einsatzmöglichkeiten von Games in der Wertebildung aufzeigen. Das Gremium wird sich zur Entwicklung der Fragen zweimal treffen – einmal in Präsenz und einmal digital – um den Fragenkatalog zu konzipieren. Die gemeinsame Arbeitsphase wird anschließend auf individueller Basis im digitalen Raum weitergeführt und resultiert in der Verschriftlichung und finalen Abstimmung der Fragen.
Barcamp
Am Barcamp werden einerseits Teilnehmer*innen aus den Bereichen der politischen Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft und andererseits aus Spieleentwicklung und digitaler Spielekultur teilnehmen. Das eintägige Barcamp zeichnet sich dadurch aus, dass alle Teilnehmer*innen gleichzeitig auch Vortragende sind. Die Veranstaltung dient der Absteckung des Themengebiets, der gegenseitigen Inspiration und des Kennenlernens untereinander. Im Verlauf des Barcamps stellen die Teilnehmer*innen einander erste Spielideen vor. Zum Abschluss werden entlang der vorgestellten Spieleideen interdisziplinäre Teams gebildet.
Game Jam
Game Jams sind in der digitalen Spielekultur beliebte Veranstaltungen, bei denen Spieleentwickler*innen zusammenkommen, um in einer kurzen, intensiven Arbeitsphase (in diesem Fall 48h) gemeinsam an Spielprototypen zu einem vorgegebenen Motto oder Thema zu arbeiten.
Die Stiftung Digitale Spielekultur versteht sich als Brückenbauerin zwischen der digitalen Spielekultur und anderen Kulturbereichen sowie der Zivilgesellschaft. Daher ist es ihr ein Anliegen, auch Teilnehmer*innen, die nicht selbst über Erfahrung in der Spieleentwicklung verfügen, die kreative Mitarbeit zu ermöglichen, damit sie ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen und Perspektiven einbringen können.
Die interdisziplinären Teams, die sich auf dem Barcamp gefunden haben, arbeiten im Rahmen des Game Jams ein Wochenende lang an ihren Ideen. Am Schluss können die Teams ihr Ergebnis in unterschiedlichen Formen vorstellen – von bereits spielbaren Prototypen über ausgearbeitete Konzepte bis hin zu detaillierten Präsentationen einer Spielidee ist alles möglich.
Nach der Vorstellung der einzelnen Team-Ergebnisse kürt das Expert*innen-Gremium auf Basis der entwickelten Leifragen im Anschluss einen Siegerbeitrag.
Fachtagung
Die durch die Expert*innen entwickelten Leitfragen sowie die im Barcamp und Game Jam gesammelten praktischen Erfahrungen mit der Konzeption bzw. Entwicklung wertebildender Spiele werden im Rahmen einer Fachtagung im Jahr 2024 mit einer interessierten Öffentlichkeit diskutiert. Neben der Präsentation der Game Jam-Ergebnisse wird sich die Fachtagung aus Fachvorträgen, Spielungen sowie Paneldiskussionen zum Themenfeld „Games und Wertebildung“ zusammensetzen.
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