Through the Darkest of Times

Spielecover: Through the Darkest of Times
Geschichte | Ethik | Krieg & politische Konflikte

Das historische Strategiespiel „Through the Darkest of Times“ erzählt die Geschichte Deutschlands während des Dritten Reichs aus der Perspektive des Widerstands gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Als Teil einer fiktiven Widerstandsgruppe in Berlin, versuchen die Spieler*innen, durch verschiedene Aktionen ihre Unterstützung in der Bevölkerung zu festigen, ohne dabei von den Nationalsozialist*innen entdeckt zu werden. In Form ausgiebiger Dialogsequenzen werden dabei die verschiedenen Phasen des Nationalsozialismus aufgezeigt. Ein weiteres entscheidendes Element des Spiels bildet die Konfrontation mit moralischen Dilemmata. Das Agieren aus dem Untergrund bringt nämlich unter anderem mit sich, dass bei allen Handlungen stets das Risiko für die gesamte Gruppe abgewägt werden muss. Das Spiel leistet einen gelungenen Beitrag zur Erinnerungskultur und thematisiert einfühlsam zivile Courage in einem repressiven und gewalttätigen System.

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Martin Fischer

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Rassismus, Nationalsozialismus, Folter

Spielinhalt

Im Berlin der 1930er Jahre setzt sich eine kleine Widerstandsgruppe gegen den Aufbau der Nazi-Herrschaft zur Wehr.

Spielmechanik

Through the Darkest of Times ist ein Strategiespiel. Spieler*innen leiten eine Widerstandsgruppe und versuchen Aktionen zu planen, Unterstützer*innen zu finden und sich dabei nicht ertappen zu lassen.

Pädagogische Einsatzfelder

Through the Darkest of Times will kein Lernspiel sein sondern den breiten Markt ansprechen. Das ist ungewöhnlich für ein Spiel mit so einer klaren politischen Aussage. Es zeigt den Untergang der Weimarer Republik aus dem Blickwinkel einer Widerstandsgruppe, welche sich gegen die Nationalsozialisten engagiert. Es entfaltet sich eine dramatische Geschichte, deren Verlauf so vorhersehbar wie tragisch ist. Die Szenarien und Widerstandskämpfer sind tatsächlichen Ereignissen und Personen des NS-Widerstands nachempfunden, allerdings fiktional. Die künstlerische Darstellung ahmt „entartete“ Kunstwerke nach. Through the Darkest of Times scheut sich nicht die Schrecken des Nationalsozialismus darzustellen: Judenverfolgung, Bücherverbrennung, Terror gegen Widerständler und Folter politischer Gegner sind nur ein Teil der Szenarien, die Spieler*innen begegnen können.

Vor diesem Hintergrund baut sich ein interessantes Strategiespiel auf. Spieler*innen versuchen den Widerstand zu organisieren und auszubauen. Damit vermittelt Through the Darkest of Times nicht nur historische Hintergründe, sondern auch Grundzüge politischer Organisation und Aktivismus‘. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad werden Spieler*innen häufig Rückschläge erleiden und Schwierigkeiten haben das Spielende zu erreichen. Möchte man sich auf die Geschichte und Charaktere fokussieren gibt es jedoch noch einen einsteigerfreundlichen Schwierigkeitsgrad, welcher Spieler*innen trotzdem das volle Ausmaß politischer Unterdrückung erfahren lässt. Through the Darkest of Times schreibt die Geschichte nicht um und führt die Konsequenzen des zum Scheitern verdammten Widerstands vor Augen. Spielerische Erfolge stehen den nüchternen und tragischen geschichtlichen Entwicklungen gegenüber, welche durch die Spielgeschichte vermittelt werden. Zwar werden diese Ereignisse nur über Text und Zeichnungen dargestellt, doch die Verantwortung für die Widerstandsgruppe lässt die Konsequenzen um so schwerer wiegen.

Through the Darkest of Times benötigt im pädagogischen Einsatz zusätzliche Informationen. Es kann gut genutzt werden, um das Leben im Widerstand erfahrbar zu machen. Zudem stellt das Spiel eine hohe emotionale Belastung dar. Als Leitung der Widerstandsgruppe verantworten die Spielenden das Schicksal der Mitglieder der Gruppe und die Konsequenzen ihrer Handlungen. Für den Einsatz im Geschichtsunterricht ist es empfehlenswert nur kurze Passagen zu spielen und historischen Quellen gegenüberzustellen, etwa am Beispiel der Bücherverbrennung.

Aufgrund der emotionalen Belastung erhielt das Spiel eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. Um verantwortungsvolles Handeln aus dem Spielgeschehen abzuleiten sollte allerdings das notwendige Geschichtswissen ergänzt werden, wodurch es sich in den Lehrplan der Sekundarstufe 1 gut eingliedert.

ÜBER DEN AUTOR:

Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).

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