Machinarium

Storytelling | Kunst

In „Machinarium“ geht es hauptsächlich um das Lösen von kniffligen Rätseln. Eingebettet sind diese in eine tiefgehende und liebevoll ausgestaltete Geschichte um den kleinen Roboter Josef, der auf einem von Robotern bevölkerten Planeten lebt und unverhofft in die Position gerät, eine Stadt vor einem schlimmen Attentat bewahren zu können. Darüber hinaus erhofft er sich, seine große Liebe zurückzugewinnen. Durch den Verzichtet auf den Einsatz von Sprache im kompletten Spiel kommen Aspekte wie Körpergestik, Symbole, die bemerkenswerte Grafik und der gelungene Soundtrack besonders zur Geltung. „Machinarium“ ist ein gewaltfreies, ruhiges und ästhetisch stimmiges Spiel, in dem die Spieler*innen ihre Kompetenzen im Bereich der Problemlösung stärken können.

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Nils Sommer

Zeitaufwand

Komplexität

Spielinhalt

In „Machinarium“ macht sich der stimmlose Roboter Josef auf, um der Verbrecherbande Black Cap Brotherhood entgegenzutreten, ihren Plan zu verhindern, die Stadt zu zerstören, und dabei seine Freund*innen zu befreien. Dabei muss er verschiedene Rätsel lösen, um die Geschichte voranzubringen.

Spielmechanik

Es handelt sich um ein klassisches Point-&-Click-Adventure, bei dem verschiedene Puzzleteile gefunden werden müssen, um in der Geschichte voranzukommen. Hierbei gibt das Spiel unterschiedliche Formen der Hilfestellung. Unter anderem lässt sich eine Komplettlösung in einem Minispiel freispielen.

Pädagogische Einsatzfelder

„Machinarium“ ist ein prototypisches Adventure-Spiel, mit Point-&-Click-Elementen und meist nachvollziehbaren, wenn auch ungewöhnlichen Rätseln. Die surreale Welt zwischen Burton und Bosch lädt in vielen Momenten ein, die Stadt und die Situationen zu bestaunen, Szenen zu analysieren und zu verstehen. Gerade Szenenaufbau und Environmental Storytelling werden hier exzellent genutzt und leicht verständlich wiedergegeben, was im Kunstunterricht aufgegriffen werden kann.

Beim klassischen Adventure müssen Informationen so klar wie möglich wiedergegeben werden, um die Rätsel für die Spieler*innenschaft verständlich zu machen. Dies eignet sich besonders gut für eine Reproduktion in Kleingruppen, in denen Rätsel erdacht und dann durch Malerei oder Bastelei präsentiert werden können.

„Machinarium“ kommt ohne gesprochene Worte aus und abgesehen von der minimalistischen Anleitung im Tutorial sogar ohne Text. Das macht es für verschiedene Altersgruppen interessant, von dem reinen Verständnis der Geschichten bis hin zur eigenen Erschaffung von nonverbalem Storytelling im Sprachunterricht.

Die besondere Hilfestellung in „Machinarium“ macht es besonders zugänglich für jüngere Zielgruppen. Hier macht es Spaß, sich Hilfe zu holen, es sollte aber darauf geachtet werden, dass diese nur dann genutzt wird, wenn es notwendig ist. Je nach Alter kann das Spiel in fünf bis sieben Stunden durchgespielt werden, was es zu einem der wenigen Titel macht, die sogar in Gänze im Unterricht behandelbar sind. Die einfache Aufmachung des Spiels erlaubt eine Reproduktion als Papier-Prototyp oder Demake für simple Coding-Programme wie Bloxel oder Bitsy.

Für höhere Klassenstufen bieten sich die unterliegenden Thematiken des Spiels an: Menschlichkeit und die Abwesenheit davon, Struktur, Emotionalität und eine Reflexion des eigenen Verhaltens. Im Spielablauf folgen die Stadtbewohner*innen oft strikten Routinen, die Josef aufbrechen oder für sich nutzen kann, um so etwas Menschlichkeit in die Robotergesellschaft zu bringen. Um „Machinarium“ einzuführen, kann beispielsweise über automatisierte Handlungen gesprochen werden, die unterbewusst ausgeführt werden – Atmen, Gehen, Sehen und weitere. Anschließend können die Schüler*innen diskutieren, was unterbewusst und was bewusst ist.

ÜBER DEN AUTOR:

Nils Sommer ist selbstständiger Medienpädagoge und Game Designer aus Berlin. Sein Fokus liegt auf TTRPGs / Tischrollenspielen.

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