„Extrem wertvoller Austausch“

„Es ist großartig, sich so intensiv mit anderen Entwicklern aus Deutschland und Brasilien austauschen zu können”, sagt Luiggi Refatti vom Studio Fira Soft am Rande des zweitägigen Game Camps, das den Auftakt der Programmwoche bildete. Das Game Camp stand Interessierten aus ganz Brasilien offen und setzte auf ein offenes, partizipatives Format. Jeder der knapp 50 Teilnehmenden brachte Vorschläge für die je einstündigen Sessions ein. So entstand ein auf die Kenntnisse und Interessen der Teilnehmenden ausgerichtetes Programm. Organisiert wurde das Game Camp mit Unterstützung der bayerischen Spiele-Dachmarke Games/Bavaria. Diskutiert wurde unter anderem, wie man als Start-up in der brasilianischen und der deutschen Spieleindustrie überlebt, woraus Spieleentwickler ihre Inspiration ziehen und wie man kollaborativ ein Spiel entwickelt. Auch Linda Kruse vom Kölner Studio The Good Evil überzeugte das Format: „Als unabhängige Studios stehen wir in Brasilien und Deutschland vor ganz ähnlichen Herausforderungen, etwa, was Projektfinanzierung und Sichtbarkeit auf dem globalen Markt angeht. Da entwickelt jeder seine eigenen Strategien. Das macht den Austausch hier extrem wertvoll.”

Aus Eins zu Sieben wird Eins zu Eins

Gespielt wurde natürlich auch während des Game Mixers. Der Andrang auf den Showcase in der Universidade Anhembi-Morumbi war riesig, gekommen waren vor allem Studierende des Studiengangs Game Design. Katharina von Ruckteschell-Katte, Leiterin des Goethe-Instituts São Paulo und Regionalleiterin Südamerika, sieht die Ziele des Programms verwirklicht: „Die Grundidee des Game Mixer 2016 in São Paulo, die Vernetzung brasilianischer und deutscher Gamestudios, ist in den acht intensiven und anregenden Programmtagen mit großem Erfolg gelungen. Wir freuen uns sehr, dass der Game Mixer im Rahmen der Förderung von Kreativwirtschaft durch das Auswärtige Amt realisiert werden konnte. Er motiviert uns, im Bereich Gaming noch intensiver und vor allem nachhaltig aktiv zu werden.“

Das therapeutische Fußballspiel aus dem Game Jam könnte das Goethe-Institut in Brasilien künftig in seiner kultur- und sprachvermittelnden Arbeit einsetzen – trotz oder vielleicht sogar wegen der vielen Klischees. Es zeigt, wie aus einer 1:7-Niederlage ein gelungener Austausch wird, aus einem sportlichen Gegeneinander ein kreatives Miteinander. Auch wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft in Brasilien Weltmeister wurde: Der Game Mixer geht immer 1:1 aus.

© Goethe-Institut Indonesien / Ramos Pane

Game Mixer 2016 São Paulo

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