Foldit

Biologie | Chemie

Mit „Foldit“ präsentieren Forschende der University of Washington ein Puzzle-Spiel, das von der Schwarmintelligenz der Spieler*innen profitieren möchte, um Krankheiten zu erforschen. Besonders in Bezug auf Corona konnte das Spiel noch einmal deutlich an Bekanntheit gewinnen. Konkret geht es darum, Proteine zu falten. Im Hinblick auf das in Teilen aus Spike-Proteinen bestehenden Coronavirus gilt es herauszufinden, welches Protein das Spike-Protein binden und somit neutralisieren könnte. Spieler*innen bekommen ein kostenloses Online-Game geboten, das ihnen Geschick und Geschwindigkeit abverlangt und auch im Team spielbar ist. Durch einen Punktezähler lockt es jedoch auch mit einer kompetitiven Komponente. Dadurch haben die Spieler*innen die Chance, ohne jegliche biochemische Vorkenntnisse einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft zu leisten.

Kostenlos Multiplayer nur Englisch

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autorin: Svenja Anhut

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Keine

Spielinhalt

Die Wissenschaftler*innen und Game Designer*innen hinter „Foldit“ haben aus den Eigenschaften von Proteinen ein 3D-Puzzle mit Punktesystem gemacht, sodass Spieler*innen anhand eines schematischen 3D-Modells eines Proteins selbst Hand anlegen können.

Ziel ist es, Proteine in diesem Modell zu möglichst kompakten Formen zusammenzufalten, was durch ein wissenschaftlich gestütztes Punktesystem bewertet wird. Spieler*innen nutzen ihr räumliches Wahrnehmungsvermögen und intuitive Problemlösungen, um Formen zu erschaffen, die dann einen möglichst hohen Punktestand erringen.

Damit erschaffen Spieler*innen Protein-Modelle, die tatsächlich in der Medizin und anderen Wissenschaften anwendbar sind. Dank der zielgerichteten Denkweise des Lösens von Puzzle-Problemen konnten nämlich beim Spielen oft direkter und effektiver Modelle ermittelt werden als durch Simulationen von Hochleistungscomputern.

Spieler*innen leisten somit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Medikamenten, Chemikalien und anderen Anwendungen von Proteinen.

Spielmechanik

Das Spiel zeigt jeweils ein aus schematischen Elementen erstelltes 3D-Modell eines Proteins, dessen Form und Anordnung mit der Maus manipuliert werden kann. Zusätzliche Werkzeuge wie Simulationen und Schneidwerkzeuge ermöglichen weitere Manipulationen des Proteins, bis der gewünschte Punktestand erreicht ist.

Pädagogische Einsatzfelder

Ganz klar Biologie und Chemie.

Das Modell macht Proteine im Detail bis zur Aminosäure anfassbar und illustriert, wie die Form von Proteinen ihnen ihre Funktionalität verleiht. Proteine werden als Formen und als Bausteine erfahrbar.

Die Anknüpfung des Spiels an die jeweiligen wissenschaftlichen Institute und Forschungsfelder ermöglicht eine Anwendung zu verschiedenen Inhalten der jeweiligen Fächer. Dazu gehören unter anderem Medizin, Körperfunktionen, naturwissenschaftliches Forschen, sowie verschiedene Chemie-Themen.

Das Spiel stellt eine unterhaltsame virtuelle Exkursion in den Mikrokosmos dar, der in wenigen Unterrichtseinheiten durchlaufen werden kann.

Das Arbeiten mit dem Spiel sollte durch vorherige ausführliche Besprechung von Proteinen, deren Funktion und von vergleichbaren Modellen begleitet werden, da die doch sehr abstrakten Konzepte und Objekte des Spiels sonst schwer verständlich sind.

ÜBER DIE AUTORIN:

Svenja Anhut ist studierte Game Designerin und arbeitet freiberuflich an der Schnittstelle zwischen Games, Kultur und Bildung. Ihr Fokus liegt darauf verschiedenen Zielgruppen Games und den kreativen Umgang damit näher zu bringen. Sie entwickelt Spiele mit und für Publikum, führt unterschiedliche Workshopformate durch, organisiert gamekulturelle Veranstaltungen, unterrichtet Game Design, Brettspieldesign und Videospielgeschichte und hält Vorträge zu unterschiedlichen Themen aus dem gamekulturellen Bereich.

Trailer
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