Herausforderung Multiplayer

Autor*in
Institut Spielraum, Nina Kiel und Jürgen Sleegers

Gemeinsam zu spielen kann sehr viel Spaß machen, aber auch eine Herausforderung darstellen: Erhitzen sich die Gemüter im Eifer des Gefechts, wird schnell mal geschrien und auch vereinzelte Beschimpfungen bleiben oft nicht aus, wenn man verliert oder die Partner*innen im Ko-op-Modus nicht so geschickt sind, wie erwartet. Diese Methode hilft dabei, das Sozialverhalten beim Spielen zu reflektieren und fördert ein verständnisvolles und verantwortliches Miteinander.

Zunächst wird ein für die jeweilige Gruppe passendes Spiel ausgewählt. Wichtige Kriterien sind dabei die vor Ort zur Verfügung stehenden Geräte, die maximale Anzahl von Spieler*innen und die Spielerfahrung der Teilnehmenden. 12 orbits eignet sich zum Beispiel für Anfänger*innen, von denen bis zu zwölf an einem einzigen Tablet oder einer Tastatur spielen können, während TowerFall etwas mehr Erfahrung erfordert und nur vier Leute gleichzeitig beschäftigt.

Je nach Gruppengröße können die Teilnehmenden auf mehrere Anspielstationen verteilt werden, auf denen idealerweise das gleiche Spiel installiert ist. Die Anspielphase wird ohne vorherigen Hinweis auf das konkrete Thema der Einheit (z. B. Sozialverhalten, faires Spielen) eingeleitet und kann – abhängig von Spiel und Kontext – bis zu einer halben Stunde dauern. Nach der Anspielphase versammeln sich alle Teilnehmenden an einem Platz und werden dazu angeregt, über ihre Erfahrungen beim kooperativen Spielen zu sprechen. Mögliche Leitfragen sind:

  • Wie hat euch das Spiel gefallen?
  • Hat es euch Spaß gemacht, zusammen zu spielen? (Warum? Warum nicht?)
  • Wie seid ihr im Spiel vorangekommen? Gab es Schwierigkeiten?
  • Fiel es euch schwer, ruhig zu bleiben? Falls ja: Warum? Welche Konsequenzen waren damit verbunden?
  • Habt ihr jemandem etwas gesagt oder habt ihr etwas gemacht, was ihr nun bereut?
  • Was könnte beim nächsten Versuch besser laufen? Was wünscht ihr euch von euren Mitspieler*innen?

Abschließend machen die Teilnehmenden Vorschläge für ein konstruktiveres Spielen in der Gruppe, die auf Moderationskarten festgehalten und an einer Pinnwand fixiert werden. Diese ersten Arbeitsergebnisse bilden eine ideale Grundlage für die gemeinsame Erarbeitung von Regeln, die künftig beim gemeinsamen Spielen gelten sollen.

Damit Sie schnell und unkompliziert das passende Spiel für Ihren Anwendungsbereich finden, können Sie im Materialteil Kurzbeschreibungen zu einigen besonders empfehlenswerten Titeln abrufen.


Diese Methode ist im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MKFFI NRW

geförderten Projekts „Ethik und Games“ an der TH Köln entstanden.


Dauer
ab 30 Minuten

Sozialform
Gruppenarbeit, Plenum

Methoden-Ziele
Einstieg / Auflockerung, Sensibilisierung, Reflexion

Zielgruppe
Kinder, Jugendliche, Pädagog*innen

Praxisfelder
Kindertagesstätte, Offener Ganztag, OKJA

Technische Hilfsmittel
Computer, Spielekonsole, Spielesoftware, Tablet, Apps, Beamer, Lautsprecher, Internetzugang, Steam

Gefördert von:
Bundeszentrale für politische Bildung
Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

In Kooperation mit:
Technische Hochschule Köln

Creative Commons

Der/die Autor*in hat diese Methode unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlich. Das bedeutet, dass Sie die Methode mit wenigen Einschränkungen nutzen und ggf. weiterveröffentlichen dürfen.

Die Lizenzbedingungen, unter denen diese Methode und zugehörige Materialien genutzt werden dürfen, stehen online zur Einsicht bereit.

Hier geht es zu den Lizenz-Informationen.

Institut Spielraum

angelegt an der:

TH Köln
Forschungsschwerpunkt Medienwelten
Institut für Medienforschung und Medienpädagogik
Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften

Projekt: „Ethik und Games“ (2016-2018), gefördert von BMFSFJ, bpb und dem MKFFI NRW.

Ansprechpartner*in: Maike Groen

Kontakt: spielraum@th-koeln.de

Webseite: http://th-koeln.de/spielraum